Partei Bibeltreuer Christen (PBC)
In Köln tritt auch die Partei Bibeltreuer Christen (PBC) zu Wahlen an. Die 1989 aus dem evangelikalen bzw. fundamentalistischen Spektrum des Protestantismus hervorgegangene PBC geht in ihrem konservativen Ehe- und Familienmodell noch weit über die Vorstellungen der Unionsparteien hinaus. Gegen Abtreibung und Homosexualität spricht sich die PBC ebenso aus wie gegen den Islam, der als “dämonische Macht” bezeichnet wird, die gebrochen werden müsse. Die Partei tritt u.a. für die Einführung von Schulgebeten ein und fordert die “Begrenzung der weiteren Zuwanderung” von Ausländern und ihre “freiwillige Rückkehr in die Heimatländer”. Auch Jüdinnen und Juden will sie missionieren und “bekehren”. Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen diagnostizierte der Partei “eine Form religiösen Größenwahns”.
Nachdem sich der PBC-Vorsitzende Walter Waiblen 2007 mit seinem Ziel nicht durchsetzen konnte, die Parteimehrheit für einen Zusammenschluss mit anderen christlichen Kleinparteien wie der Zentrumspartei, der Christlichen Mitte und auch der ÖDP zu öffnen, verließ er mit seinen Anhängern die Organisation. Mittlerweile ist Waiblen Vorsitzender einer neuen Formation mit dem Namen AUF - Christen für Deutschland, die sich besonders auf den Feldern Arbeit, Umwelt und Familie engagieren will. Bei der Europawahl 2004 gaben 401 Kölnerinnen und Kölner (0,15%) der PBC ihre Stimme.